Erfreuliches Finale in einer erbärmlichen Sache

Das Hakenkreuz kommt weg. Landeshauptmann Kaiser hat eine Firma mit der Entfernung betraut und ein klares Statement gegen das NS-Regime von sich gegeben. Kein Platz für Nazireminiszenzen. Meinen herzlichen Dank spreche ich hiermit aus. Ich habe mich auch persönlich beim Landeshauptmann bedankt.

Wo noch viel zu tun ist: Schlampiger Umgang mit der Vergangenheit trägt zu einer Wiederbelebung jener Tendenzen bei, die schon einmal in die Katastrophe geführt und Millionen von Menschen das Leben gekostet haben.

Ich fordere alle Künstler auf, ihre Ethikbegriffe zu hinterfragen und nachzudenken, was sie für eine Gesellschaft tun können, in der sie leben, die aber nicht ungefährdet, einer ständigen Bedrohung antidemokratischer Tendenzen ausgesetzt ist. Was ist in dieser Zeit wichtig? Künstler gestalten auch ihr gesellschaftliches Umfeld. Dieses Mal ging es gut aus.

„Kleine Zeitung“-Artikel vom 8. Juni 2019


Ob schönes Wetter oder Sturm,
es prangt vom Turm,
es prangt vom Turm,
das Kreuz mit Haken,
Heiligtum der braunen Kakerlaken.

Es darf da sein und muss nicht fort,
befand das Amt – ganz nah´ im Ort.
Umrahmt von eines Himmels Bläue,
erinnert es an Deutschlandtreue.

Für all die ahnungslosen Jungen
und die altgeprägten Nibelungen
glotz  es vom Turm,
glotzt es vom Turm:

Ein weißes Kreuz mit Haken –
zerfetzter Todeslaken.
Stammelnd, kaum der Sprache mächtig,
menschenfremd und niederträchtig,
träumt davor von Heil und Sieger
der Ulrichsberg- und Kraiger-Krieger.

Ob schönes Wetter oder Sturm,
es prangt vom Turm,
es prangt vom Turm,
das Kreuz mit Haken,
Heiligtum der braunen Kakerlaken.

Mit ihren krampfgeweitet Augen
suchen sie nach Brauchtumslaugen,
um deutschgekernt und geil
am Völkischen zu saugen.

Denn wach ist noch der Geist,
der allen Demokraten in die Suppe scheißt.